Elmsfeuer
Wenn sich in der Natur extrem starke elektrische Felder aufbauen, kann es
zu flackernden, büschelförmigen Koronarentladungen kommen. Diese
meist bläulich schimmernden Erscheinungen, die sich gern als
Lichtbüschel
oder auch als Glimmen an Spitzen und Kanten emporragender Gegenstände
wie Schiffsmasten und Kirchturmspitzen, aber auch an den Tragflächen
von Flugzeugen zeigen können, sind unter dem Namen "Elmsfeuer"
(Sankt-Elms-Feuer,
Eliasfeuer) bekannt.
Neben diesen optischen Erscheinungen werden von einem Elmsfeuer unter
anderem
auch breitbandig hochfrequente Wellen erzeugt. Das scheint weniger bekannt
zu sein. Ein Erfahrungsbericht
Im Jahre 1942 fuhr ich als Funker auf U 601 im Eismeer. Es war Ende
November
1942; wir standen südwestlich der Bäreninsel, als sich an der
Turmverkleidung
des Bootes ein Elmsfeuer zeigte. Es erfasste die ganze Steuerbordseite der
Turmoberkante bis zur Turmmitte. Das dürfte einer Strecke von
mindestens
150 cm entsprochen haben. Die sehr unruhigen und "lodernden" Flammen waren
um 10 cm hoch und leuchteten weiß-blau (Weißanteil gegen 70%),
Dann
ergriffen sie auch noch den vorderen Netzabweiser (Antenne) im oberen,
turmnahen
Bereich. Der Vorgang muss über fünf Minuten gedauert haben, denn
es durfte immer jeweils ein Mann kurz nach oben auf die Brücke, um
sich
das Schauspiel anzusehen. (50 Mann Besatzung - 5 Mann auf der
Brücke)
Während des ganzen Vorganges war der Funkempfang durch ein
rauschendes,
zischendes und prasselndes Geräusch gestört. Unsere
Empfangsfrequenz
lag irgendwo im 30-Meter-Band. Die Störung überlagerte alle
Frequenzen,
so auch den Mittelwellenbereich. Soweit ich mich erinnere, war die
Langwelle ebenfalls gestört. Von dem Elmsfeuer wurde somit
breitbandig
Hochfrequenz
ausgestrahlt.
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