Kleine Kulturgeschichte des GewittersKarl-Heinz Hentschel, März 1993 (*)
Fürchten Sie sich vorm Gewitter? Nein?
Vielleicht müßte
die
Frage präzisiert werden:
Fürchten Sie sich vor einem Gewitter,
wenn Sie auf freiem Feld von
einem Unwetter überrascht werden, wenn
plötzlich Blitze aus den
Wolken schießen, denen
ohrenbetäubende
Donnerschläge
folgen? In diesem Augenblick wird sich jeder
bewußt,
daß man
den Naturgewalten hilflos ausgesetzt ist und die kommenden
Ereignisse
nicht mehr vorhersagen kann. Da gab es doch einmal die
alte
Bauernregel:
"Vor den Eichen sollst du weichen, doch die Buchen
sollst du suchen." Nun,
heute wissen wir, daß diese alten
Empfehlungen keineswegs zutreffen
und immer wieder Personen vom Blitz
erschlagen wurden, die unter
Bäumen
Schutz gesucht hatten. Wer von
einem Gewitter im Freien überrascht
wird,
sollte eine Bodenmulde,
einen Hohlweg oder den Fuß eines
Felsvorsprunges
aufsuchen, sich
aber nicht anlehnen oder andere Personen oder Tiere
berühren.
Wichtig
ist dabei, sich mit geschlossenen Beinen hinzuhocken. Vor
einigen
Jahrzehnten wurde noch geraten, sich zum Schutz flach auf den
Boden zu
legen.
Dieser Empfehlung muß mittlerweile energisch
widersprochen
werden.
Die Meinungen des Altertums
Blitze galten seit Urzeiten als die Zeichen
göttlichen Zorns, und
Blitze
schleudernde Götter sind für
viele Kulturkreise nachgewiesen. In
der griechischen Antike schleuderte
Zeus Blitze vom Olymp herab, obwohl er
doch zugleich als Schützer von
Haus, Familie und jeglicherGemeinschaftsordnung
verehrt wurde. Doch schon
die Ionier suchten nach einer natürlichen
Erklärung für das
Phänomen. Sie vermuteten, daß die
Ursache eines Gewitters der
in einer dichten Wolke eingeschlossene Wind
sein
könne, der die
Wolkenhülle zerreißt. Damit schien auch der
Donner
erklärbar, und mit der Öffnung der Wolke konnte zugleich
das
Licht des Himmels aufleuchten. Der griechische Philosoph
Demokrit
vermutete,
daß die Wolken Feueratome bergen, die durch
Lücken in den
Wolkenhüllen
hindurchgleiten. Für Aristoteles
stand fest, daß sich Wolken
aus
feuchten Erdausscheidungen in
Verbindung mit Wärme bilden und als
Blitzschlag
entzünden. Diese
Auffassung verschaffte Aristoteles
Weltgeltung. Heraklit
sah in der
Gewitterbildung ebenfalls entflammte, von der
Erde
ausgeschiedene
Dünste. In der griechischen Philosophenschule
Stoa wurde die
Möglichkeit
erwogen, daß der Blitz durch
gegenseitige Reibung der Wolken
entstehe,
gerade so, wie man nach alter
Gepfogenheit mit zwei aneinander geriebenen
Hölzern Feuer entfachte.
Daher erschien es den Stoikern
wahrscheinlich,
daß sich Wolken durch
Reibung entzünden können.
Der nordische Blitzgott Donar
Donar, auch Thor genannt, ist in der germanischen
Mythologie der Gott des
Donners. Er fährt auf einem von zwei
Böcken gezogenen Wagen
durch
die Wolken. In seiner Rechten trägt
er einen schweren steinernen
Hammer,mit dem er den Donner erzeugt. Dieser
Hammer kehrt stets in seine Hand
zurück,
sooft er ihn wirft,
schleudern seine Augen Blitze. Mit schimmernden
Blitzstrahl
melkt er die
vollen Euter der Wolkenkühe, deren Milch als Regen auf
die Erde
niederfällt. Vom göttlichen Feuer des Blitzes stammt
auch
die
Herdflamme, der Mittelpunkt des Hauses. Daher ist Donar ebenso wie
der
griechische Gott Zeus Schützer der Ehe und der Sippe. Jahr
für
Jahr wird Donars Hammer von Riesen gestohlen, die ihn dann
sieben
Wintermonate
lang in ihrem Berg versteckt halten, bis der Gott ihn
im Frühling
wieder
holt. Die Eiche war Donar als heiliger Baum
geweiht. Sollte man vielleicht
deshalb den Eichen wichen?
Gewittertheorien zur Zeit der Aufklärung
Bei der Erklärung des Blitzes hielt man sich
noch zu Beginn des 18.
Jahrhunderts weitgehend an die Ansichten des
Aristoteles. So erschien im
Jahre 1746 eine Arbeit über die Ursachen
des Blitzes und der
Dünste,
in der ein Arzt namens Friedrich
Leberecht Supprian unter dem Titel
"Vernünftige
Gedanken von den
Ursachen des Blitzes und dessen wunderbaren
Wirkungen" noch
die antiken
Blitztheorien vertrat. Zunächst betrachtete er die Luft
und das Feuer
als zwei flüssige Materien. Das Feuer aber bestand
für
ihn aus
winzigen Teilchen, die daher rascher als die Luft in die Höhe
steigen
konnten. Ihre Größe beschreibt er so: "Es wird in
der
Naturlehre erwiesen, daß die Schwere eines Feuertheilgen
unendlich
mahl kleiner sey, als der 35te Millionentheil von einem Gran."
(Das
Gewicht
eines Grans war regional unterschiedlich; für das
badische Gran
werden
0,065 Gramm angegeben.) Die Ansicht, daß
Feuer ein Stoff sei,
fand sich schon in der 1744 erschienenen "Abhandlung
von dem Aufsteigen
der
Dünste und Dämpfe" von Ch. G.
Kratzenstein, der die
Feuerteilchen
folgendermaßen beschrieb:
"§.80. Da kein Cörper auf
unserer
Erde vollkommen kalt ist,
sondern allezeit noch einige Feuertheilchen bey
sich hat, so werden auch
alle kalten Cörper z.E. das Eis noch
ausdunsten
müssen."
Supprian versuchte zu erklären, weshalb bei bewegter Luft, in den Wasserteilchen geschwinde Feuerteilchen sind und Dünste aufsteigen. Diese Dünste gehen für ihn offensichtlich nicht mit der Wolkenbildung einher; nach seiner Theorie können die Wolken lediglich den Aufstieg der Dünste begünstigen. Wenn zum Beispiel eine Wolke vor der Sonne steht, kühlt die Luft zwischen ihr und der Erde ab, und die Dünste müssen dann in die Höhe steigen. Mit seinen Worten: "So ist hieraus klar, wie eine finstre Wolcke vermögend sey das Aufsteigen derer Dünste von der Erde zu befördern. Alle Wasser, morastige Örter, Gottesäcker, Gerichtstätten, Schindanger, müssen demnach, wenn die Sonne stark geschienen und wenn die Luft kühle wird, beständig ausdünsten." Aber damit gibt sich Supprian noch nicht zufrieden. Er beschreibt des weiteren sehr ausführlich, wie Mensch und Tier über ihre "Schweißlöcher" ebenfalls ständig ausdünsten, und der Leser erfährt im folgenden, daß an seiner Fingerspitze auf die Größe eines Sandkornes 1250 Schweißlöcher kommen, daß Dünste aus der Nase austreten und mit dem Atem ausgeblasen werden. Die Aufzählungen umfassen schließlich noch die Ausdünstungen von Pfanzen, Tieren, Brunnen, Seen, Flüssen und toten Körpern. Alle diese Ausdünstungen bringen nach Meinung Supprians Schwefel in die Luft. Er führt weiter aus: "Ich verstehe unter dem Schwefel, alles was sich entzünden kann." Auch das Blut von Menschen und Tieren enthält für ihn Schwefelteile, denn: "Wenn man das Wässerichte von dem Blut abrauchen läßt, bleibt eine rote Erde zurück, welche sich von dem Feuer entzündet." Es werden noch eine Reihe von weiteren Gründen für die Dünste aufgeführt, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll. Erwähnenswert ist aber noch, wie sich der Autor die Entzündung der Dünste vorstellte. Er war der Ansicht, daß sich Dünste von selbst entzünden, wenn sie sich an einem engen Ort häufen, und er verglich den Vorgang mit der Selbstentzündung von feuchtem Heu. Wenn sich schweflige Dünste in der Luft ohne Knall entzünden, so Suprian, dann spreche man vom Wetterleuchten. Wenn aber auf die Entzündung ein Knall folge, so nenne man die Flamme den Blitz und den Knall den Donner. Supprians Erklärung für Blitz und Donner war also recht einfach. Im Anschluß daran gibt er noch ausführliche Darstellungen über die Stärke des Blitzes und seine Wirkungen auf Menschen, Tiere und Bauten, und am Ende ist zu erfahren, daß die vom Gewitter Erschlagenen an einen kühlen Ort mit feuchten Ausdünstungen gebracht werden sollten, beispielsweise in einen sehr tiefen Keller, damit sie wieder Atem holen könnten.
Auch wenn seine Erklärungen aus heutiger Sicht
unsinnig sind,
widerlegt
Supprian doch wenigstens den alten Glauben,
daß Menschen und Tiere
von Steinen ("Donnerkeilen") erschlagen
werden, die mit Blitz und Donner
auf sie herabgeschleudert werden. Er
weist darauf hin, daß solche
Steine
niemals bei den Erschlagenen
gefunden werden. Die sogenannten Donnerkeile,versteinerte,
geschoßförmige Schalenteile einer ausgestorbener
Tintenfischart
(Belemniten), wurden lange Zeit, sogar noch im
19. Jahrhundert,
mit dem
Gewitter in Verbindung gebracht. Auch der Glaube an
die
gefährlicheh
Dünste hielt sich sehr lange. So findet sich
noch in den 1805
veröffentlichten
"Allgemeinen Sicherheits-Regeln
für Jedermann bei
Gewittern" folgenden
Hinweis: "Man erhize sich
daher, zur Zeit der Ungewitter, nicht. Die durch
allzugroßen
Schweiß entgehenden Ausdünstungen sind
brennbar,
als daß
wir bei ihnen, bei entstandenen Blizen, gefahrfrei bleiben
sollten."
Abschließend seien noch einige der Vorkehrungen genannt, die Suprian zum Schutz vor Gewittern empfiehlt. Weil Schweiß und schweflige Ausdünstungen den Blitz auslösen können, soll in dem Zimmer, in dem man sich während des Gewitters aufhält, keine dichte Luft sein. Es folgt die Empfehlung: " Ein Mittel wäre, sich zu der Zeit von einem starcken Schweiß zu befreyen, daß man ein weisses Hemde anlegte, und den Leib mit kaltem Wasser waschte, und die schweflichten Dünste in der Luft zu zerstreuen, wäre ein Feuer aus einer grossen Canone die beste Beschützung. Es ist derowegen ebenfalls nicht ungegründet wenn an einigen Orten, wo ein Gewitter ist, mit vielen Glocken geläutet wird." Hier erinnert Supprian an einen Brauch, der seit Jahrhunderten üblich war: das Läuten geweihter Glocken zum Schutz vor Hagel, Unwettern und Gewittern. Gewitterszene aus Les grandes inventions
anciennes et modernes dans les sciences, l'industrie et les arts
(1870)
Die Glockenweihe
Der alte Brauch, die für den Gottesdienst
bestimmten Geräte und
Gewänder zu segnen, galt auch für die
Glocken. Der Ursprung der
Glockenweihe und Segnung wird Papst Johann XIII
zugeschrieben, der einer
für die Laterankirche in Rom bestimmten
Glocke im Jahre 968 seinen
Namen
gab. Es wird aber angenommen, daß
Glocken schon zuvor gesegnet
wurden.
So soll Karl der Große im Jahre
789 ein Verbot gegen die
Glockenweihe
erlassen haben, das sich jedoch
nicht durchsetzen konnte.
Die Glockenweihe wird nach dem Ritual der römisch-katholischen Kirche von einem Bischof oder einem beauftragten Priester vollzogen. Zu Beginn betet der Geistliche den 50. Psalm, dem weitere Psalmen folgen. Hierauf segnet er Salz und Wasser. Während abermals Psalmen gebetet werden, wäscht er zusammen mit den Kirchendienern die Glocke innen und außen mit Weihwasser ab. Mit Gebeten wird der Segen Gottes für die Glocke erfleht, damit sie gegen Dämonen und Unwetter Macht habe; zugleich soll ihr Klang die Gottseligkeit förden. Dann macht der Bischof mit dem für die Letzte Ölung bestimmten Öl sieben Kreuze auf die Außenseite und vier auf die Innenseite der Glocke, während zwei Weihegebete gesprochen werden. Im Anschluß stellt der Priester das Weihrauchgefäß so unter die Glocke, daß der Rauch in ihr emporsteigt. Die Verse 38-42 aus dem Lucasevangelium beschließen dann die Glockenweihe. Die Glockentaufe
Neben
dieser bischöflichen Amtshandlung gibt es noch
weitere
feierliche
Verrichtungen, so die Namensgebung für die Glocke.
Dafür gab es
sogar Glockenpaten, die den Namen für die Glocke
nennen konnten und
in diesem Zusammenhang reiche Geschenke machten. Gerade
deshalb wurde im
Volksmund für die Glockenweihe der Name Taufe
verwendet. Die
kirchliche
Sprache bediente sich aber dieses Wortes nie,
sondern verwendete stets den
Begriff Einweihung.
Im Jahre 1518 wurden auf dem Reichstag zu Nürnberg 100 Beschwerden über den römischen Stuhl übergeben, in denen auch die Glockenpaten genannt sind. Auch Luther sah in den Handlungen zur Glockenweihe und ihrer Namensgebung eine Taufhandlung. So ist von ihm überliefert, daß er sich über die Blindheit der Bischöfe beklagte, die Glocken, Holz und Steine beschmieren und mit Wasser besprengen. Nicht Christus, sondern Spinnen und Vögel können dann darin wohnen. Und weiter : "An statt der Seelen taufen sie tote Geschöpfe, Stein, Altar, Glocken, - das ist eine große Unsinnigkeit und Thorheit, daß du vor Lachen erstarren müßtest." Es wäre noch zu berichten, daß Luther möglicherweise durch einen Blitzschlag zum Reformator wurde. Wie erzählt wird, schlug im Jahre 1505 vor den Toren Erfurts ein Blitz neben dem jungen Luther ein. Im ersten Schrecken soll er gelobt haben: "Hilf, heilige Anna, ich will eine Mönch werden." Das Wetterläuten
Der Glaube an die Macht des Glockentons reicht sicher in
die ältesten
Zeiten zurück. Wir wissen, daß Lärm
schon in der Antike
der
Abwehr von Geistern und Dämonen diente. So
konnte es nicht
ausblieben,
daß die Glocken mit der ihnen
zugeschriebene
dämonenvertreibenden
Eigenschaft auch zu Wetterglocken
wurden. Mythen und Sagen erzählen
davon, wie Hexen oder der Teufel
Gewitter, Sturm und Hagelschauer
verursachen.
Aber mit dem Läuten der
Kirchenglocken war das Unheil nach Meinung
der
einfachen Menschen oft
abzuwenden. Seit wann die Glocken auch Inschriften
zur Gefahrenabwehr
trugen, scheint nicht bekannt zu sein.
Ein Blick in den deutschen Glockenatlas Bd. 4, Baden, läßt vermuten, daß Glockeninschriften zur Abwehr von Gewitter und Blitz erst zu Beginn des 15. Jahrhunderts aufkamen. Im Jahre1486 erhielt eine Glocke für das Münster der damals noch freien Reichsstadt Schaffhausen eine längere lateinische Inschrift, die mit den Worten "Vivos voco. Mortuos plango. Fulgura frango." ('Die Lebenden rufe ich. Die Toten beklage ich. Die Blitze breche ich.') beginnt. In der Folge geht der lateinische Text in eine deutsche Formulierung über. In dieser wird der Abt von Schaffhausen als der Stifter der Glocke und schließlich auch der Glockengießer Lugwig Peiger aus Basel genannt. Schiller, der aus einer Encyklopädie davon erfuhr, übernahm das Motto für sein "Lied von der Glocke". Im oben genannten Glockenatlas finden sich für Baden 30 Hinweise auf lateinische Inschriften zur Abwehr von Unwettern und Blitzen. In deutsch gehaltene Abwehrformeln auf Glocken sind sehr selten. Eine für die katholische Pfarrkirche in Friedingen (Singen) im Jahre 1670 gegossene Glocke erhielt die vierzeilige Inschrift: "DIE LEBENDIGEN BERVFE ICH / DIE DOTEN BEKLAGE ICH / DEN DONNER BRICHE ICH / WER DAS NICHT GLAVBT DER LESE MICH." Eine für den Ort Höchenschwand im Jahre 1825 gegossene Glocke dürfte vermutlich die letzte gewesen sein, auf der noch zwischen die Stege die lateinische Inschrift "VIVOS VOCO MORTUOS PLANGO FULGURA FRANGO" angebracht wurde. In die Literatur sind Hinweise auf das
Wetterläuten recht spät
eingegangen. Die vermutlich erste
Aussage dazu findet sich bei Johann
Fischart
in seiner 1572 erschienenen
"Aller praktik Großmutter". Dort
heißt
es: "Im großen
regen werden sich die Weiber hinden auffdecken, auff
das sie das haupt
verstecken. Wann der Hagel als erschlagen hat, so ist
das
Wetter
läuten zu spaat." Frühere Angaben über
das
Wetterläuten
sind aus alten Urkunden bekannt. So erfahren wir aus
einer Rechnung des
Konstanzer
Säckelamtes von 1443 fol. 14.: " den
wetterlütern 4
Pfd. den. (Denar)
irs solds für daß wetter
lüten." (ZGO 14/256). In einem
Bestallungsbrief
für die
Verleihung des Mesneramtes an Hans Wolf zu Odenheim vom 10.
Januar 1522
heißt es: " Zum dritten soll er geflissen sin so zu
ziten
wetter
kumen zu rechter zit und nit vertziehen gegen dem Wetter zu
leutten,
sol
auch das crützlin ein stuck vom heilgen crütz ist
mit
ernstlicher
andacht in seine hande nemen und heruss uff den Kirchhof
geen unddasselbig
gegen dem wetter halten, wie es dann von alter her im
bruch und ubung
gewesen
ist." (ZGO 55/466). Einer im Jahre 1560 in
Burkheim am Kaiserstuhl
erlassenen
"Ordnung" ist zu entnehmen, daß
jeder Bürger im Bann, der drei
Sester Frucht, Korn, Weizen, Hafer
oder Gerste sät, dem Sigeristen
(Mesner)
für das
Wetterläuten eine Garbe schuldig sei. (ZGO 57/572).
Daß es noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Bodenseeraum eine besondere Form des Wetterläutens gab, erfahren wir von Heinrich Hansjakob inseinen "Schneeballen", Erzählungen vom Bodensee. Er läßt uns wissen, daß sein Mesner jeweils von Mai bis September um ein Uhr das Wetterzeichen läutet. Während er läutet, nehmen die Männer den Hut ab, und alle beten um Abwendung von "Hochgewitter".
Das Handbuch des Deutschen Aberglaubens
berichtet von erbitterten
Feindschaften
zwischen Nachbargemeinden. Der
Streit entstand aus der Überzeugung,
daß eine angrenzende
Gemeinde eine Glocke mit einem besonders
"scharfen"
Ton besitze, der zwar
die heranziehenden Unwetter vom eigenen Dorfe
fernhalte,
sie aber aber
dadurch dem benachbarten Ort zutreibe. Auch eine Glocke in
Rickenbach im
Hotzenwald soll das mit ihrem "miserabel" scharfen Ton
bewirkt
haben. Hin
und wieder wurde den Besitzern solcher Glocken eine
hohe
Kaufsumme
angeboten; mitunter wurde ihnen jedoch auch mit
einem
Prozeß gedroht.
Aber nicht nur gegen Blitz und Donner, sondern
auch gegen den
gefürchteten
Hagel läuteten die Glocken. Im
Jahre1850 trieb das Glockenläuten
in Hänner (Säckingen)
nach Meinung der Nachbarn den Hagel zu
ihnen.
Sie beschwerten sich, worauf
das Läuten verboten wurde. An dieser
Stelle
wären endlich noch
das Böllerschießen und die Hagelkanonen
zu nennen. Die
letzteren wurden sogar noch in neuerer Zeit
eingesetzt.
Maßnahmen gegen das Wetterläuten
Im Jahre 1784 wurde durch eine Verordnung des
Kurfürsten Karl Theodor
das Wetterläuten in Bayern verboten. Die
Maßnahme richtetet
sich
nicht unmittelbar gegen den mit dem
Läuten verbunden Aberglauben,
sondern
sollte verhindern, daß
immer wieder Glöckner vom Blitz
erschlagen
wurden. Vielleicht wollte
aber Karl Theodor auch die Einführung der
von ihm anerkannten und
empfohlenen Wetterableiter rascher
durchsetzen. Mit
den Glocken sollte
zukünftig nur noch ein bestimmtes Signal gegeben,
aber alle Kirchen
in den Städten und Dörfern mit Blitzableitern
versehen werden.
Noch lehnten viele seiner Untertanen die Blitzableiter ab
und
fürchteten sich davor, in oder neben einem Haus zu wohnen,
das
einen
Ableiter hatte. Doch bald zählte Bayern zu den
deutschen
Ländern,
in denen die meisten Wetterableiter eingerichtet
waren. In dem
kurfürstliche
Edikt gegen das Wetterläuten ist vom
"Beweis daß das
Glockenläuten
bei Gewittern mehr schädlich
als nützlich" die Rede. Diese
Formulierung
griff Johann Nepomuk
Fischer auf und gab seiner 1784 erschienen Arbeit
gegen
das
Wetterläuten den gleichlautenten Titel. Seine Arbeit, die
sich
vorwiegend
an die Beamten und Pfarrer auf dem Lande wandte, beginnt
nochmals mit dem
vorgenannten Motto. Dann folgt: "Wenn das
Glockenläuten bey Gewittern
wirklich erwiesene schädliche
Folgen, und nicht zugleich eben so viel
Vortheihaftes hat, so ist es mehr
schädlich, als nützlich."
Nachdem immer wieder Glöckner beim Wetterläuten ums Leben kamen, greift Fischer gleich zu Beginn dieses Thema auf, das übrigens auch in späteren Schriften nie vergessen wird. So erfahren wir, daß in der Nacht zwischen dem 14. und 15. April 1718 in der Niederbretagne ein entsetzliches Gewitter herrschte, bei dem Blitz auf Blitz und Donner auf Donner folgte. In 24 einander benachbarten Kirchen an der Küste zwischen Landernau und St.Paul de Leon läuteten die Glocken, und alle diese Kirchen wurden vom Blitz getroffen. Einige andere Kirchen, in denen man nicht läutete, blieben hingegen verschont. Dort hatten sich die Pfarrer dafür entschieden, daß an diesem letzten Tag der Karwoche nicht geläutet werden sollte. Fischer berichtet in der Folge, daß der Blitz nach den Berechnungen eines deutschen Physikers binnen 33 Jahren 186 Glocken getroffen und dabei 103 Läuter getötet habe. Nach Fischers Meinung wird ein Glocke durch den Schlag des Klöppels erhitzt und damit die Luft um sie herum dünner. Dieser Vorgang schafft dem Blitz Raum, und so schlägt er in den Turm ein, in dem geläutet wird. Auch mache die Erwärmung die Glocke positiv elektrisch und bilde so eine elektrische Atmosphäre. Die über den Turm hinwegziehenden Wolken seien negativ elektrisch und "alsdenn brichts los, und schlägt ein." Auf den 110 Seiten seines Buches geht der ehemalige Professor der Mathematik und Mitglied der kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften auf alle damals gängigen Theorien zum Gewittergeschehen ein. Humorvoll schildert er die Glockeninschriften und äußert sich auch so über die Glockentaufe. Für ihn war sie ein unsinniges Affenspiel, für das auf Rechnung der Paten, ansehnlicher Männer, ein herrliches Bankett gegeben wurde. Von ihm genannte Schutzmaßnahmen wurden noch lange von späteren Autoren übernommen. Fischer hat, wie es scheint, wesentlich dazu beigetragen, daß der Unsinn des Wetterläutens erkannt wurde. Aber dennoch: In Passau hielten im Jahre 1798 Landbewohner bei dem bischöflichen Offizium an, das Läuten der Glocken bei Gewittern wieder zu erlauben. Der Bitte wurde stattgegeben. Im August desselben Jahres wurde in dem Dorf Diepolzhofen ein Läuter vom Blitz erschlagen. Im nahelegen Leutkirch zerschmetterte zwei Tage später ein Blitz die Kreuzspitze des Turms, als bei einem heftigen Gewitter die Glocken gezogen wurden. Von den weiteren Schriften gegen das Wetterläuten sei hier noch G. v. Zangen genannt, dessen Arbeit "Über das Läuten beym Gewitter" 1791 in Gießen erschien und in der verschiedene Polizeiverordnungen zum Wetterläuten behandelt werden. Allerlei Kulthandlungen
Kulthandlungen gegen die Wirkungen von Blitz und Donner hat es
sicher
schon
seit Urzeiten gegeben. Diese immer wiederkehrenden
Naturereignisse
stärkten
bei allen Völkern den Glauben an
dämonische und göttliche
Mächte. Christliche Gebete
lösten altüberlieferte
Beschwörungsformeln
ab.
Niedergeschriebene Gebete wurden mitunter in
Amuletten
mitgeführt.
Dazu gehörten auch die sogenannten
Himmelsbriefe und das kleine, oft
mitgeführtes Büchlein "Der
wahre Geistliche Schild", ein Schutz
vor allen Gefahren. Auch Belemniten
dienten als Blitzamulette, und an den
Häusern wurde Zeichen
angebracht, die das Gewitter bannen sollten. Im
südlichen Schwarzwald
wurde nicht selten ein Ochsenschädel
entweder
an die Scheune
geschlagen oder aber im Innern unmittelbar unter dem
Dachfirst
angebracht.
Die Wurzeln dieses Brauches gehen vermutlich in vorchristliche
Zeiten
zurück. In Dürrenbüchig legte man beim
Herannahen
eines
Gewitters einen Laib Brot auf den Tisch. Vielerorts
wurden bei einem
Gewitter
im Wohnraum eine geweihte Kerze, eine sogenannte
Wetterkerze,
angezündet.
In katholischen Gegenden des Schwarzwaldes
betete besonders bei Nacht die
ganze Familie vor dem Hergottswinkel, bis
sich das Gewitter wieder
entfernte.
Manchenorts mußte das Herdfeuer bei einem Gewitter sofort gelöscht werden, damit der Rauch den Blitz nicht anziehen konnte. In anderen Gegenden wiederum wurde sogleich grünes Holz aufgelegt, um mit der damit verbundenen Rauchentwicklung die Gewitterhexen abzuschrecken. J. Kraus bezeichnet in seinem "Gewitterkatechismus" Küchen und Herde als besonders gefährliche Plätze, die bei einem Gewitter unbedingt zu meiden sind. Nach seiner Meinung könnte ein Blitz in das Kamin hineingezogen werden, weil aus diesem Rauch entsteigt, der viele schweflige Teile enthält. In manchen Gegenden Nordbadens steckte man auf dem Feld gefundene Versteinerungen zur Gewitterabwehr unter einen Dachsparren. Weit verbreitet ist der Glaube, daß die auf das Dach gepflanzte Haus- oder Dachwurz (Sempervivum tectorum) das Gebäude vor Blitzschlag und Feuersgefahr schütze. Es wird vermutet, daß der Glauben an die blitzabwehrende Kraft der Hauswurz schon in der Antike verbreitet war. In der Landgüterordnung Kaiser Karls des Großen (Capitulare de villis) werden die Pächter der kaiserlichen Hofgüter verpflichtet, Dachwurz auf die Hausdächer zu pflanzen. Neuere Forschungen lassen vermuten, daß die rundum gewimperten Blattränder der Dachwurz je nach Ladung der Gewitterwolke positive oder negative Elektrizität "absprühen". Das ursprüngliche Gewitterfeld in der Umgebung vieler Dachwurzpflanzen würde aber damit verändert. So gesehen hätte die Pflanze, die auch unter dem Namen Donnerbart bekannt ist, vielleicht doch eine örtliche, den Blitz abweisende Eigenschaft. Verbreitet ist noch heute der Aberglaube, daß kein Haus vom Blitz getroffen wird, auf dem ein Vogel nistet. Insbesondere gilt dies für den Storch. Allen bekannt ist St. Florian, der Schutzheilige gegen Feuers- und Wassergefahr, der um 304 in Oberösterreich in die Enns gestürzt wurde. In katholischen Gegenden Deutschlands ist in den Gibeln vieler Häuser sein Bild angebracht. Bei dem Stoßseufzer: "Oh heiliger St.Florian, schütze unser Haus - zünd andere an." hat dann sicher mancher Hausbesitzer das am Gibel angebrachte Bild vor Augen und vertraut auf dessen Hilfe. Von der Reibungselektrizität zum Blitzableiter
Heute ist das Wissen Allgemeingut, daß es
sich bei Blitzen um
elektrische
Entladungen handelt. Es war Professor J.
H. Winkler, der im
18. Jahrhundert
erstmals auf den Gedanken kam,
daß Blitz und Donner elektrische
Erscheinungen
sein könnten.
Bei seinen Versuchen mit "Leydner Flaschen" erzeugte er
"verstärkte
Electrizität" und beobachtete dabei starke,
mit
Geräusch
verbundene elektrische Funken. Die Ergebnisse seiner
Forschungen
erschienen
dann in "Die Stärke der electrischen
Kraft". Im
X. Haupstück
dieser 1746 veröffentlichten
Arbeit schreibt er: "das bringt den
Verstand
gar leicht auf die
Untersuchung, ob Schlag und Funken nicht eine Art des
Blitzes und Donners
seyn könnten ? Freylich, thun Donner und Blitz,
so in der
Atmosphäre entstehen, eine viel tausendmal stärkere
Wirkung
als
Funken zwischen electrisierten und unelectrisierten
Körpern."
Andere
Forscher griffen diesen Gedanken auf. Die Experimente wurden damals
noch
mit Elektrisiermaschinen ausgeführt, bei denen durch Reibung
von
Glaskugeln
statische Elektrizität erzeugt wurde. Die zur
Verstärkung
seinerzeit
eingesetzten "Leidener Flaschen" würden
wir heute als Kondensatoren
bezeichnen.
Franklins Schilderhäuschen
Es war Benjamin Franklin, der 1749
ebenfalls eine Beziehung zwischen der
Materie des Blitzes und der
Reibungselektrizität feststellte. Er
machte
im Jahre 1750 den
bekannten Vorschlag mit dem Schilderhäuschen: "Auf
einem hohen Turm
soll ein Schilderhäuschen mit einem isolierten
Schemel
errichtet
werden, der mit einer 20-30 Fuß hohen, oben
spitzen
Eisenstange
versehen sein muß. Auf diesen isolierten Schemel
muß sich dann
eine Person stellen. Bei einem heraufziehenden
Gewitter würde diese
Person dann über die Eisenstange
aufgeladen, und man könnte ihr
elektrische Funken entnehmen. Bei
Gefahr aber sollte die Eisenstange
über
einen Draht geerdet werden."
Als die Veröffentlichungen Franklins in Europa bekannt wurden, baute Thomas Francois Dalibard in der Nähe von Paris auf einem Hügel ein Schilderhaus nach den Angaben Franklins und versah es mit einer fast 12 m hohen Eisenstange. Am Nachmittag des 10. Mai 1752 gelang es dem Gehilfen Dalibards beim Vorbeizug eines Gewitters, Funken aus dem unteren Ende der Stange zu ziehen. Zugegen waren der Dorfpfarrer und einige Dorfbewohner. Mit diesem Versuch war erstmals der Beweis erbracht, daß der Blitz eine elektrische Erscheinung ist. Franklin läßt einen Drachen steigenIn der selben Zeit sann auch Franklin über weitere
Experimente nach.
So wollte er zunächst Versuche auf einem Kirchturm
vornehmen, der
gerade
in Philadelphia im Bau war. Während er auf
dessen Vollendung wartete,
kam ihm beim Anblick eines Kinderdrachens der
Gedanke, daß sich die
Gewitterelektrizität mit einem Drachen
vielleicht noch leichter
beweisen
lasse. Aus zwei Taschentüchern und
zwei über Kreuz gebundenen
Stöcken
fertigte er einen Drachen. Im
Juni des Jahres 1752 ging er bei der ersten
Annäherung eine Gewitters
von seinen Sohn begleitet auf das freie
Feld
und ließ den Drachen
steigen. An dem unteren Ende der Hanfschnur
befestigte
er einen
Schlüssel; die Schnur selbst band er mit einem Seidenband an
einen
Pfosten. Die Seide diente als Isolation zwischen der Schnur und
dem
Pfosten. Obwohl eine dicke Gewitterwolke über dem Ort stand, tat
sich
zunächst nichts. Dann aber bemerkte Franklin, daß sich
lockere
Fasern an der Hanfschnur hochstellten. Er hielt einen
Fingerknöchel
an den Schlüssel und empfing einen elektrischen
Funken. Als der Regen
heftiger und damit die ganz Schnur naß wurde,
ließ sich Funke
auf Funke aus dem Schlüssel ziehen. Obwohl
Dalibard in Paris den
Beweis
für die Gewitterelektrizität schon
einen Monat zuvor erbracht
hatte,
ist doch Franklins Drachenversuch
bekannter geworden.
In einem Brief vom 19. Oktober 1752
beschreibt Franklin, wie sein
Drachenversuch
auszuführen ist. Das
dazu verwendete "Schnupftuch" sollte aus Seide
sein, um Wind und
Nässe abzuhalten. Oben am Drachen sollte ein etwa
ein Fuß
langer, sehr spitzer Draht über diesen hinausragen und
am Ende der
Drachenschnur ein Schlüssel und ein seidenes
Halteband
befestigt
werden. Die Person, die dann das Band hält,
sollte sich in einem
Tür-
oder Fensterbereich aufhalten, damit das
Band nicht naß werden kann.
Franklin weist darauf hin, daß an
dem Schlüssel die Gläser
(Leydner Flaschen) geladen werden
können. Da man aber mit den so
geladenen
Flaschen Weingeist
entzünden kann, wie das auch mit Hilfe der
geriebenen
Glaskugeln
möglich war, endet der Brief mit dem Satz: "Wodurch also
die
Übereinstimmung der elektrischen Materie des Blitzes
volkommen
bewiesen
ist." Wenngleich Franklin schon seit längerem der
Meinung war,
daß
ein spitze Stange die Gefahr einer Gewitterwolke
ableiten kann, dauerte es
doch noch einige Jahre, bis sich seine Idee
durchsetzte. Im Jahre 1760
wurde
in Phildelphia die erste Franklin'sche
Ableiterstange gesetzt, die sich
dann
auch
bewährte.
Versuche an vielen OrtenEtwa ab 1750 wurde die Elektrizität salonfähig.
Ein beliebter,
vielmals gezeigter Versuch war, mittels eines elektrischen
Funkens eine
vorgewärmte,
kleine Menge Alkohol zu entzünden.
Noch reizvoller war das Geschehen,
wenn der dazu nötige Funke aus
einem isoliert aufgestellten Menschen
gezogen werden konnte. Immer bessere
und größer
Elektrisiermaschinen
wurden entwickelt. Zugleich
setzten die Ärzte die
Reibungselektrizität
zur Behandlung von
allerlei Gebrechen ein. Im Anfang wurden ungeahnte
Heilerfolge
erzielt,
wie das oft bei völlig neuen Methoden der Fall ist. Hierzu
ein Satz
aus Kratzensteins 1745 erschienen "Electricität in
der
Arzneywissenschaft": "Ich hatte auch schon einem gelehrten Mann das
Vergnügen gemacht,
daß er mit seinen 2 gelähmten Fingern
nach einer eintzigen
Electrification
auf dem Clavier wieder spielen
konnte."
Das erste Unglück
Als am 6. August 1753 der Petersburger Professor Georg
Wilhelm Richmann
bei
seinen Experimenten mit der "Luftelektrizität"
durch einen
"Wetterstrahl"
getötet wurde, erkannte alle Welt die
Gefährlichkeit der
bisherigen
Versuchsreihen. Richman hatte eine
Metallstange vom Dach seines Hauses in
sein Arbeitszimmer geführt und
bestimmte täglich die an der
Stange
auftretende Elelektriziät.
J. Fr. Hartmann berichtet,
daß Richmann
noch am 1. August den
Nachweis erbrachte, daß sich die an der Stange
gewonnene
Elektrizität verstärken ließ. Er führte sie
dazu
über eine Kette in die gläsernen Flaschen
(Leydner
Flaschen),
aus der er sie auch wieder entnehmen konnte. Als der
Diener Richmanns
während
eines Versuches das Arbeitszimmer betrat,
drehte sich Richman um und kam
der Stange zu nahe. Dabei trat aus dieser
eine bläuliche Kugel von
der
Größe einer Faust aus, die
Richmann an der Stirn traf und
tötete.
Vielleicht war dieses Gebilde
ein "Kugelblitz", dessen Existenz neuerdings
nicht mehr umtritten ist. Hin
und wieder können Kugelblitze
unmittelbar
nach dem Niedergang eines
Linienblitzes auftreten, entstehen
vielleicht
dann in dessen
elektrischem Feld.
Ein besonderer Blitzableiter
Nach dem Tode Richmanns sah man die
Notwendigkeit, die Ableiterstangen zu
erden und vorsichtiger zu sein.
Zugleich zeigten auch alle bisherigen
Versuche,
daß sich in der
Atmosphäre immer Elektrizität bildete. Zu
dieser Zeit
experimentierte auch der böhmische Priester Prokop
Divisch (auch Diwisch oder Divis geschrieben)
mit der
Reibungselektrizität und beschritt außerdem Wege
zur
medizinischen
Anwendung der neu entdeckten Kraft. Seine Patienten
behandelte er mit
schwachen
Stromstößen aus den
"Verstärkerflaschen". Gleichzeitig
sucht
er Wege, der
"Luftelektrizität" den Schrecken zu nehmen, was seiner
Meinung nach
nur ein geerdeter Blitzableiter bewirken konnte. Am 15. Juni
1754 stellte
er im Pfarrgarten zu Primetice den ersten geerdeten
Blitzableiter
der Welt
auf, der sich ganz wesentlich von dem
Stangenblitzableiter
Franklins
unterschied. Mit Hilfe einiger hundert
Spitzen sollte Divischs
Blitzableiter
einen großen Teil der
elektrischen Ladung aus den Wolken absaugen
und
damit dem Blitzschlag
vorbeugen. Sein Gerät, das Divisch als
atmosphärische
Maschine
bezeichnete, hatte auch eine Hauptstange, aber daneben befanden
sich
Querstangen, auf denen Kästchen mit Eisenspitzen waren.
Alle
Teile
der Anordnung waren geerdet.
Die
Bevölkerung hatte allerdings Angst vor diesem Blitzableiter.
So
rissen Bauern, die den Ableiter für einen trockenen
Sommer
verantwortlich
machten, diesen wiederholt nieder. Divischs
Erfindungen fanden bei seinen
kirchlichen Vorgesetzten ebenfalls keinen
Anklang. Schließlich wurde
ihm verboten, die Wettermaschine neu
aufzustellen. Das Verbot galt auch
seiner
Schrift "Die längst
verlangte Theorie über die
meteorologische
Electrice", die erst im
Jahre 1765 von seinem protestantischen Freund F.C.
Oetinger herausgegeben
wurde. Divisch starb im selben Jahr, und es ist
nicht
bekannt, ob er die
Veröffentlichung seiner Schrift noch erlebte.
Vom Blitz verletzt
Am 3. März 1783
wurden in Grötzingen bei Durlach vier
Jugendliche
von einem Blitz
verletzt, als sie während eines Gewitters unter einen
Eiche Schutz
suchten. In Abwesenheit des Physikus Dr. Landmann wurde dem
Landchirurgen
Johann Joseph Zandt aus Durlach aufgetragen, sich sogleich
auf den Platz
zu begeben, um den Kindern Hilfe zu leisten.
Zandt begab sich am Nachmittag des 3. Mai 1783 nach Grötzingen, um die vom Blitz getroffenen jungen Leute zu untersuchen und das Nötige zu veranlassen. In seinem dem Oberamt Durlach vorgelegten Bericht schildert er die festgestellten Verletzungen sehr ausführlich und präzis. Zandt vergleicht einige Verletzungen des 15jährigen Jakob Friedrich Volz mit Schroteinschüssen, die allerdings nicht die Haut durchdrungen hätten. Er bemerkt dann, daß sich an der Kleidung des Jungen keine Beschädigungen fanden. Bei der Untersuchung des 14jährigen Friedrich Walther sieht er, daß an dessen linken Schläfenseite Haare abgesengt wurden. Dieser Junge lag nach Aussage der anderen Jugendlichen etwa eine Viertelstunde regungslos, bis die ersten Helfer kamen. Er wurde dann auf einem Karren nach Hause geführt und erholte sich nur langsam wieder. Bei der 15 Jahre alten Magdalena Heid waren hinter dem rechten Scheitelbogen die Haare eine halbe Handbreit ganz versengt, und darunter befand sich eine Verletzung. An weiteren Körperstellen zeigten sich rote Streifen. Auch Magdalena war 6-7 Minuten ohne Besinnung. Die beiden bewußtlosen Kinder hielt man zunächst für tot. Salome Kurz, 15 Jahre, hatte größere Brandwunden und Abschürfungen, erholte sich aber dennoch rascher als die anderen. Zandt schlug vor, den Platz zu untersuchen, um möglichst zu erfahren, wie sich der "Zufall" ereignete und wie die "Beschädigten" nebeneinander unter der Eiche gesessen hatten.
Dem wurde stattgegeben, und die dann
befohlene Ortsbesichtigung ließ
die Gewalt des Blitzes erahnen. Noch
50 Schritte von dem getroffen Baum
fanden
sich Holzsplitter und
Rindenstücke. Der Haupgegenstand der
Untersuchung
war die Wirkung des
Blitzes auf die vier verletzten Kinder. Sie
mußten
sich wieder so
hinsetzen, wie sie während des Gewitters saßen.
Es zeigte sich,
daß Magdalena Heid dem Baum am nächsten gewesen
war und sich
auch mit dem Rücken an ihn angelehnt hatte. Interessant
ist die
Aussage Zandts, daß Magdalena kaum 6 Zoll weit von
dem
Abfluß
des elektrischen Stroms entfernt war, der sich an der
starken
Beschädigung
des Stammes zeigte. Die Bezeichnung "Strom" war
damals
noch keineswegs Allgemeingut.
Erstmals scheint sie von Tetens
in seiner 1774 erschienen Arbeit verwendet
worden zu sein, wo es
heißt: "... der durch innere Gewalt aus der
Wolke
hervorbrechende
Strom der electrischen Materie...". Bis dahin wurde
die
Elektrizität
noch als elektrisches Fluidum oder elektrische
Materie bezeichnet. Bei der
Besichtigung des Unfallortes, die am 20. Mai
1783 stattfand, stellte Zandt
fest, daß bei drei Betroffenen die
Verletzungen noch nicht vollkomen
verheilt waren und sogar noch stark
eiterten.
Der Kugelblitz, noch immer ein Rätsel
Das Wort Kugelblitz ist eine Wortschöpfung
aus der Mitte des
19. Jahrhunderts.
In der früheren Literatur wird
dieses Phänomen treffender als
feurige
Kugel, Feuerkugel oder
Feuerklumpen bezeichnet. 1759 berichtet
J. Fr. Hartman, daß sich ein
Blitz in Gestalt einer Kugel in einer Kirche gezeigt
habe, sich an
verschiedenen Personen vorbeibewegte, diese aber nicht
verletzte;
an
anderer Stelle spricht Hartmann von feurigen Luftkugeln.
Er
unterscheidet
dabei zwei Gattungen: die eine, die mit einem sehr
großen Knall
verschwindet,
und die andere, die lautlos den Ort
verläßt. In seinem 1778
erschienenen
Buch "Vom Blitze"
berichtet Reimarus von einem Feuerklumpen, der durch
ein
Haus
schwebte. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Allerdings ist
zu
beachten, daß in der alten Literatur die Kometen und Meteore
in
gleicher Weise als Feuerkugeln beschrieben werden. Seit
Jahrhunderten
wird
immer wieder über kugelige Lichterscheinungen
berichtet, die wir
heute
als Kugelblitze bezeichnen. Noch vor wenigen
Jahren waren die Forscher
skeptisch
und hielten die Berichterstatter
für Phantasten. Zur Erklärung
der beobacheteten Phänomene
wurde vorwiegend die sogenannte
Nachtleuchthypothese
verwendet. Diese
geht davon aus, daß der Erzähler zuvor in das
Blitzlicht
blickte und dann als Nacheffekt auf der Netzhaut eine
Kugel
sieht.
Über die Entstehung des Kugelblitzes gab es sogar in
neuester Zeit
noch
sehr seltsame Theorien. So war noch in Mayers
Großem
Universallexikon,
Ausgabe 1986, Band 8, Seite 241 zu
lesen, daß die
Realität
der Erscheinung nach wie vor umstritten
sei und neuerdings als
Verbrennungsvorgang
organischer Materie, z.B.
eines vom Blitz getroffenen Vogels, gedeutet
werde.
Seit 1984
sammelt der Verfasser des vorliegenden Aufsatzes mithilfe
eines
Fragebogens Augenzeugenberichte über das Auftreten von
Kugelblitzen;
mittlerweile liegen 130 Berichte vor.
Selbstverständlich ließ
sich mit den Angaben der Augenzeugen
das Geheimnis des Kugelblitzes noch
nicht lüften, aber immerhin
konnten einige der bisherigen Theorien
widerlegt
werden. So liegen
allein 40 Berichte über Ereignisse innerhalb
von Gebäuden vor,
bei denen die Augenzeugen den Blitz zuvor nicht
sehen
konnten. Die
Nachleuchthypothese ist damit nicht mehr haltbar.
Ferner
traten
Kugelblitze häufig schon vor einem örtlichen
Gewitter auf bzw.
bevor Blitze niedergingen. Dies spricht sowohl gegen
die
Nachleuchthypothese
als auch gegen einen vom Blitz getroffenen
Vogel. Für den instabilen Zustand der Kugelblitze spricht ihr kurze
Verweildauer. So waren in 34%
der untersuchten Fälle die Objekte nur
1-3 Sekunden
sichtbar. Manchmal
lösen Kugelblitze Brände aus
oder wirken in andere Weise
zerstörend.
Häufig verschwinden sie
lautlos, dann aber wieder mit schwachen bis
starkem Knall, gelegentlich
auch explosionsartig. Dieses Verhalten hat
schon
J. F. Hartmann 1759 so
beschrieben. Das Phänomen Kugelblitz wird
mittlerweile
weltweit
erforscht. Vielleicht kann die natürliche Energiequelle
der
Kugelblitze bald identifiziert und damit eine Lücke in unserem
Wissen
geschlossen werden. Schutzmaßnahmen einst und heute
Viele Forscher befaßten sich seit der Einführung
der
Blitzableiter
mit der Frage, wie sich Menschen in Gebäuden ohne
Blitzableiter und
im Freien richtig verhalten sollen. Es waren
überwiegend
Männer,
die ihr Wissen um die Elektrizität aus
dem Umgang und den Versuchen
mit Elektrisiermaschinen gewonnen hatten. Zu
diesen gehörte Johann
Conrad
Gütle, der Elektrisiermaschinen
baute und mehrere Bücher
über
die damit möglichen Versuche
für den Schulgebrauch schrieb. Im
Jahre 1805 erschienen seine
"Allgemeinen Sicherheits-Regeln für
Jedermann
bei Gewittern, in
Ermangelung eines Blitzableiters den Gefahren
des
Blitzschlages
auszuweichen."
Gütle hat das Thema so umfassend beschrieben, daß hier nur ein kurzer Überblick möglich ist. Über manche seiner Regeln können wir nur lächeln, andere aber sind durchaus heute noch anwendbar. Recht kurios ist seine von dem Abt Ponclet übernommene Beschreibung eines Gewitterzimmers. Da wird vorgeschlagen, in einem Garten eine kleines Zelt ohne jegliche Metallteile zu errichten. Oben ist es mit drei Schichten Wachstuch abzudecken, während die Seitenwände mit seidenen Tapeten behängt werden. In solch einem Behältnis sollte man vor den "Wetterstrahlen" vollkomen sicher sein. Er läßt dann den Rat des Leidener Naturforschers Pieter van Muschenbroek (1692-1761) folgen. Der schlug vor, eine Holzhütte mit Pech zu überziehen, um sich bei Gewitter darin aufzuhalten. Es könnte auch ein kleines Zimmer der Wohnung mit blauen Seidentapeten verziert und der Fußboden darin mit Pech übergossen werden.
Hin und wieder muß es doch vorgekommen sein,
daß Personen in
ihren einfachen Behausungen vom Blitz erschlagen
wurden. Das im Jahre 1828
vom Gustav Schwab verfaßte Gedicht "Das
Gewitter", läßt
dies vermuten. Wir erfahren darin, daß
"Urahne, Großmutter,
Mutter
und Kind vom Strahl mit einander
getroffen sind.." Auch in der
älteren
Literatur wird gelegentlich von
solchen Unfällen berichtet. Wenn
Schwab
in der ersten Strophe des
Gedichtes anführt , daß "alle in
dumpfer
Stube zusammen sind",
dürfen wir annehmen, daß er noch an die
Gefährlichkeit der
Dämpfe und Dünste glaubte. Heute ist
auch
in einem Haus ohne
Blitzableiter durch den Einbau ableitender
Wasserleitungen
und Gasrohre
sowie elektrischer Installationsleitungen die Gefahr
weitgehend
gebannt.
Im übrigen sah man noch immer Zusammenhänge zwischen der Materie des Blitzes und den Dünsten. Unter der Überschrift "Verhalten im Zimmer" schreibt Gütle: "Man nehme bei schwühlen Tagen auf Reinlichkeit Bedacht. Der Mensch lebt immer in einer Wolke von Dünsten, die aus ihm entstehen, und sie wird nicht selten so bemerkbar, daß man sie riecht." Eben diese Dünste konnten sich nach der damaligen Meinung leicht entzünden und mit dem Blitz verbinden. In § 169 fordert Gütle: "Man vermeide alles Erhitzen und Schwitzen, und alle Unreinlichkeit in der Kleidung." Gütle beschreibt auch einen Blitzschirm. Ein großer Schirm aus gewachster Seide mit Stangen aus Fischbein sollte mit einem längeren Spazierstock verbunden werden; ferner war eine lange Metalltresse mitzuführen. Bei Gefahr mußte der Schirm geöffnet und die Tresse an dessen Spitze befestigt werden. Das Ende der Tresse aber sollte in einiger Entfernung auf der Erde aufliegen. Die unter dem Schirm sitzende Person bliebe dann schadlos. Schon zuvor hatte sich in Paris eine "Blitzableitermode" entwickelt. Wer etwas auf sich hielt, schmückte sich mit einem Regenschirm, von dem ein Metallband bis zum Boden reichte. Frauen trugen Hüte, die ebenfalls mit einer Erdableitung versehen waren. Welche Regeln gelten nun heute? Die wichtigsten Regeln wurden schon eingangs genannt: man sollte sich mit geschlossenen Beinen hinhocken, wenn möglich in einer Bodenmulde, in einem Hohlweg oder unter einem Felsvorsprung, und sich dabei weder irgendwo anlehnen noch jemanden berühren. Bliebe noch zu erklären, warum es heute als falsch und lebensgefährlich angesehen wird, sich flach auf den Boden zu legen, obgleich früher gerade zu diesem Verhalten geraten wurde. Ein Blitzstrom wird an der Einschlagstelle nicht unmittelbar vom Erdboden aufgenommen, sondern fließt in Teilströmen mehr oder weniger sternförmig ab. Damit treten auch in größerer Entfernung vom Einschlagort noch Ströme im Erdboden auf, die gefährlich sind. Im allgemeinen wird die Gefahrenzone mit 15 m angegeben; bei felsigen Untergrund dürften es aber bis zu 100 m sein. Da die Stromstärke eines Blitzes bis zu 100 000 Ampere beträgt, fließen selbst in den einzelnen Teilströmen noch mehrere 1000 Ampere. Während des Stromflusses treten dann zwischen zwei voneinander entfernten Punkten Spannungen auf, die von dem Widerstand des Bodens abhängig sind. Nach dem Ohmschen Gesetz ist die an einem Leiter auftretende Spannung das Produkt aus Stromstärke und Widerstand. Angenommen, der Widerstand des Erdbodens beträgt im Oberflächenbereich pro Meter 50 Ohm und der Teilstrom noch 1000 Ampere, so beträgt die an zwei Punkten im Abstand von einem Meter abgreifbare Spannung 50 000 Volt. Würde in diesem Bereich ein Mensch mit ausgestreckten Armen am Boden liegen, so käme er mit etwa 100 000 Volt in Berührung. Damit wird auch verständlich, weshalb ein Blitzschag oft sehr viele Tiere aus einer Herde tötet: diese kommen wegen des großen Abstands zwischen Vorder- und Hinterhufen oft mit hohen Spannungen in Berührung. Literatur- und Quellenhinweise :Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaft und Künste. (1818-89) Leipzig.BISCHOF, B. u T. BREUER (Hrsg.) (1985): Deutscher Glockenatlas Bd.4: Baden. München. BÖCKMANN, J.L. ( 1782): Über die Blitzableiter. Karlsruhe. 2.Aufl. 1830. FELDHAUS, F. M. (1965): Die Technik. 2. Aufl., München. FIGUIER, L. (1870): Les grandes inventions anciennes et modernes dans les sciences, l'industrie et les arts. Paris. FISCHART, J. (1572): Aller praktik Großmutter. O.O. FISCHER, J. N. (1784): Beweis, daß das Glockenläuten bei Gewittern mehr schädlich als nützlich. München. FONVIELLE, W. de (1886): Thunder and lightning. New York. GAREIS, K. (1895): Die Landgüterordnung Kaiser Karls des Großen. Berlin. Generallandesarchiv Karlsruhe: Unglücksfälle im Oberamt Durlach. Abteilung 136/1646. GILBERT, O. (1907): Die meteorologischen Theorien des Griechischen Altertums. Leipzig. GRATZENSTEIN, C. G. (1744): Abhandlung von dem Aufsteigen der Dünste und Dämpfe. Halle. GRATZENSTEIN, C..G. (1745): Abhandlung von dem Nutzen der Electricitäte. Halle. GRIMM, J. u. W. (1889): Deutsches Wörterbuch. Leipzig. GÜTLE, J. K. (1805): AllgemeineSicherheitsregeln bei Gewittern. Nürnberg GÖTZINGER, E. (1885): Reallexikon der Deutschen Altertümer. Leipzig. Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens (1930). Berlin. HANSJAKOB, H. (1894): Schneeballen. Freiburg. HARTMANN, J. F. (1759): Abhandlung von der elektrischen Kraft. Hannover. JIHOMORAVSKE MUSEUM (1965): Prokop Divisch. Sein Leben und Schaffen. Znojmo. KRAUS, J. (1814): Gewitterkatechismus. Augsburg. PRINZ, H. (1979): Gewitterelektrizität. München. REIMARUS, J. A. H. (1778): Vom Blitze, dessen Bahn und Wirkungen. Hamburg. REIMARUS, J. A. H. (1770): Die Ursache vom Einschlagen des Blitzes. Langensalza. SCHÜTTE, W. (1875): Das Reich der Luft. Leipzig. SUPPRIAN, F.L. (1746): Vernünftige Gedanken von den Ursachen des Blitzes und dessen wunderbaren Wirkungen. Potsdam. TETENS, J.N. (1774): Über die beste Sicherung seiner Person bey einem Gewitter. Bützow u.Wismar WILCKE, J. C. (1758): Des Herrn Benjamin Franklins Briefe von der Eektrizität. Leipzig. WINKLER, J. H. (1745): Die Eigenschaften der Electrischen Materie und des Electrischen Feuers. Leipzig. ZANGEN, C. G. v. (1791): Über das Läuten beym Gewitter. Giessen. ZEDLER, J.H. (Hrsg.) (1732-1750): Großes Vollständiges Universallexikon. Leipzig. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. (ZGO) Anmerkungen:(*) Dieser Aufsatz erschien erstmals unter dem Titel "Man erhitze sich daher zur Zeit der Ungewitter nicht" in Hierzuland 8/15, 1993: 6-23. [zurück zum Anfang]
|