Es gibt ihn, den KugelblitzHistorische Darstellung eines Kugelblitzes in Thunder and lightning (1889) Lange Zeit wurde der
Kugelblitz als Ergebnis eines "positiven Nachbildes" ganz
gewöhnlicher Blitzeinschläge gedeutet. Ein solches Nachbild
entsteht, wenn man eine sehr helle Lichtquelle vor dunklem Hintergrund,
zum Beispiel einen Blitz vor schwarzem
Gewitterhimmel, anschaut.
Ließ sich mein Kugelblitzerlebnis wirklich nur so erklären? Als Junge hatte ich zusammen mit mehreren Personen während eines schweren Gewitters einen Kugelblitz in unmittelbarer Nähe gesehen. Es war doch nicht denkbar, daß für alle damaligen Augenzeugen die Nachleuchthypothese zutreffen sollte. Den Vorgang hatte ich längst vergessen, bis ich in einer Fernsehsendung im Herbst 1983 vernahm, daß Kugelblitze nur optische Täuschungen seien. Ein Wiener Professor erklärte das Phänomen mit einem Nachleuchten auf der Netzhaut des Berichterstatters. Dieser habe zuvor in das Licht eines Blitzes gesehen. Das konnte ich nicht unwidersprochen hinnehmen. Mit Jahresbeginn 1984 suchte ich erstmals über eine Anzeige in Kosmos Augenzeugen eines Kugelblitzes, die bereit waren, meinen inzwischen erstellten Fragebogen auszufüllen. Mit weiteren Umfragen und durch die Unterstützung des SDR erhielt ich immer wieder neue Meldungen. Heute liegen 238 Rapporte vor. 1988 gründeten Wissenschaftler aus aller Welt das "International Committee on Ball Lightning Research". Schon 1993 kamen diese Forscher zu dem Ergebnis: Es gibt ihn den Kugelblitz. Interessant sind die immer wieder neuen Theorien zu seiner Entstehung. Um es vorwegzunehmen. Es gibt bis heute keine einsichtige Erklärung. Die bis zur Stunde publizierten Theorien setzen voraus, das ein Kugelblitz direkt durch einen oder mehrere Blitze erzeugt wird. Mir liegen aber 22 Berichte vor, bei denen der Kugelblitz nicht eines Blitzes oder eines Gewitters am Ort bedurfte. Kugelblitze
gibt es in allen Größen. Vom Pingpongball- bis zum Medizinball.
Variabel sind auch ihre Farben. Mehrheitlich wird weiß, hell, grell
genannt. Sie verschwinden meist nach wenigen Sekunden. Das kann lautlos,
dann wieder mit Knall, ja sogar explosionsartig mit Zerstörungen
geschehen. Nach einigen Mitteilungen sprühen sie manchmal wie eine
Wunderkerze. Sie sind bedingt verformbar und es werden Ereignisse
beschrieben, wonach aus einem Kugelblitz weitere, kleinere
entstanden. Sehr häufig wird nach ihrem Verschwinden Schwefel- oder
Ozongeruch bemerkt. Ozon entsteht u.a. durch Einwirkung elektrischer
Hochspannungsentladungen oder ultravioletten Lichts auf den Sauerstoff der
Luft. Manchmal erbringen Kugelblitze den physikalischen Beweis für
ihr Auftreten in dem sie versengte Bäume, durchgebrannte Drähte,
Brandspuren und andere Schäden hinterlassen. In den Fallberichten wird darauf
eingegangen.
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